Seit Anfang 2017 sind Schulgesundheitsfachkräfte an Brandenburger Schulen im Einsatz – eine erste Zwischenbilanz bestätigt den hohen Bedarf an gesundheitlicher Versorgung der Kinder.
Wie wäscht man sich richtig die Hände? Was tun, um die Grippe-Zeit an der Schule ohne Erkrankung zu überstehen? Und wie sieht es aus mit richtiger Bewegung, gesunder Ernährung und Stressbewältigung? Die Durchführung von Präventionsprojekten und Versorgung der Kinder und Jugendlichen bei Verletzungen oder Erkrankungen sind wichtige Tätigkeitsbereiche für die Schulgesundheitsfachkräfte, die derzeit an Brandenburger Schulen im Rahmen eines Modellprojektes im Einsatz sind. Mitte Februar wurden auf einer bundesweiten Fachtagung in Potsdam die Zwischenergebnisse des insgesamt zweijährigen Modellprojektes aus Brandenburg vorgestellt, Die Ergebnisse aus Hessen erwarten wir mit Spannung im April. Der Bedarf an gesundheitlicher Versorgung für die Kinder und Jugendlichen ist jedenfalls groß, wie sich schon jetzt zeigt.
Video "AWO Schulgesundheitsfachkräfte"
An der Fachtagung im Potsdamer Hotel Mercure am 15. Februar nahmen mehr als 150 Teilnehmer*innen teil. Die Grußworte hielten Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst und Gesundheitsministerin Diana Golze. „Die Arbeit in den vergangenen Monaten und die Zwischenergebnisse zeigen uns, dass wir mit dem Modellprojekt auf dem richtigen Weg sind“, sagte Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverband Potsdam e.V. zu Beginn der Fachtagung. Im Anschluss daran präsentierten die Evaluatoren-Teams ihre bisherigen Ergebnisse. Die Charité Universitätsmedizin Berlin um Prof. Dr. Michael Ewers MPH, Direktor des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, misst gesundheitliche Effekte und evaluiert das Gesamtprojekt, die Gesellschaft zur Förderung sozialer Innovationen e.V. (GFSI) untersucht das Curriculum und die Leuphana Universität Lüneburg prüft Bildungseffekte. Die Präsentationen der Evaluatoren-Teams sowie ein Bericht aus der Praxis von Projektleiterin Gudrun Braksch über die schulinterne und externe Zusammenarbeit der Schulgesundheitsfachkräfte mit anderen Akteuren sind hier als pdf-Download verfügbar.
Dem Einsatz der Schulgesundheitsfachkräfte liegt der durch Studien vielfach belegte Gedanke zugrunde, dass es einen Zusammenhang zwischen dem gesunden Aufwachsen von Kindern und ihrem Bildungserfolg gibt. Träger des Modellprojektes ist der AWO Bezirksverband Potsdam e.V. der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Kooperationspartner sind das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse und die Unfallkasse Brandenburg. Für die Projektphase wurden 20 Schulen ausgewählt, vor allem Grund- und Oberschulen sowie ein Oberstufenzentrum (OSZ). Die 10 Schulgesundheitsfachkräfte sind in mehreren Landkreisen sowie kreisfreien Städten an zwei Schulen im Einsatz. In den Landkreisen Teltow-Fläming und Elbe-Elster nehmen je drei Schulen an dem Modellprojekt teil. Der offizielle Start des Projektes war am 23. Februar vergangenen Jahres mit einer Auftaktveranstaltung in der Lenné-Grundschule in Frankfurt (Oder). Seit Anfang Februar 2017 sind die Schulgesundheitsfachkräfte an den Schulen im Einsatz.